Wolfgang Döring
Als Soldat im zweiten Weltkrieg Teil des nationalsozialistischen Systems, setzte er sich nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland für eine Aufarbeitung der Irrlehren des Nationalsozialismus ein.
Seine politische Arbeit war geprägt von der Sorge um die Demokratie und dem Gedanken, der Nachkriegsgeneration Freiheit und Liberalismus zu vermitteln.
Als Hauptgeschäftsführer der FDP in Nordrhein-Westfalen war Wolfgang Döring ein „Techniker der Macht“; als Bundestagsabgeordneter trat er für die Wiedervereinigung Deutschlands ein und etablierte sich als anerkannter Analyst der deutschen Geschichte und Politik.
Seine Sorge um die junge Demokratie und sein unermüdlicher Einsatz für die Vereinigung Deutschlands ließen ihn zum Kritiker der Ära Adenauer werden. Wolfgang Döring erkannte früh, dass die Politik Adenauers darauf abzielte, die bürgerliche FDP an der Seite der CDU zu verankern, um sich so (s)eine Machtposition zu sichern.
Als Wahlkampfleiter für die Bundestagswahl 1958 arbeitete er auf das Ziel hin, die FDP als eigenständige dritte politische Kraft im deutschen Parteiensystem zu etablieren.
Ohne Koalitionsaussage gingen die Liberalen in die Opposition. Damit öffnete sich die Partei gegen den Willen der Christdemokraten zur SPD.
Auch nach der Bundestagswahl 1961 und dem Zustandekommen der CDU/CSU-FDP Koalition, blieb Wolfgang Döring ein Kritiker von Bundeskanzler Konrad Adenauer. So ergriff er 1962 in der SPIEGEL-Affäre für Rudolf Augstein Partei und lehnte seine Inhaftierung als Bruch rechtsstaatlicher Prinzipien ab.
17. Januar 1963 Tod durch Herzinfarkt
Wolfgang Döring – eine Übersicht (pdf)
Unterlagen zu Dörings Tätigkeit für die FDP sind im Archiv des Liberalismus der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in Gummersbach sowie beim Landtag NRW + Deutschen Bundestag